Vollblutspende

Jeder ab seinen18. Gebutstag der gesund ist und über 50 kg wiegt, kann Blut spenden. Eine Höchstaltersgrenze für die Blut- oder Plasmaspende gibt es mit der Änderung des Transfusionsgesetz 2023 nicht mehr. Die Ärztin oder der Arzt beurteilt immer individuell, ob eine Spende möglich ist.
Bisher lag die Grenze zum vollendeten 72 Lebensjahren. Wer gesund ist, konnte vom Arzt in individueller Entscheidung auch nach dem 72. Geburtstag zur Spende zugelassen werden.
Neuspender:in (Erstspender:in) dürften bis zum vollendeten 68. Lebensjahr zur ersten Blut zugelassen werden. Auch diese Beschränkung ist weggefallen.
Eine regelmäßige Einnahme von Medikamenten (zum Beispiel Bluthochdruckmittel) muss nicht von einer Spende ausschließen. Hier entscheidet der Arzt oder die Ärztin vom Blutspendedienst individuell von Fall zu Fall.
Bei der so genannten Vollblutspende wird rund 500 ml Blut über die Armvene in ein Beutelsystem entnommen und bei der anschließenden Verarbeitung in die verschiedenen Bestandteile (Blutkomponenten) aufgeteilt. Diese Art der Blutspende wird am häufigsten durchgeführt, da die Entnahme in der Regel auch bei der Erstspende ohne Probleme vertragen wird. Zudem kann durch eine Blutspende vielen verschiedenen Menschen geholfen werden, weil Empfänger ganz gezielt nur die Komponenten des Blutes erhalten, die sie benötigen. Die Vollblutspende an sich dauert etwa 5-10 Minuten. Einschließlich Untersuchung, Ruhephase und Imbiss reicht eine knappe Stunde. Damit der Körper genügend Zeit hat, den Blutverlust wieder auszugleichen darf der Abstand zwischen zwei Blutspenden acht Wochen nicht unterschreiten und sollte bei Frauen mindestens 12 Wochen betragen.

Nach der Auftrennung des Vollblutes durch Zentrifugierung in die verschiedenen Bestandteile (Leukozyten, Erythrozyten, Blutplasma) wird das Spenderblut in einer eingehenden Untersuchung auf die Eignung überprüft. Falls dieses Blut durch dem Spender:in nicht bekannte (oder ggf. nicht genannte) Umstände als untauglich eingestuft wird, wird es vernichtet und der Blutspender schriftlich über die möglichen Ursachen informiert. Wird die Blutkonserve als geeignet eingestuft, werden aus den einzelnen Komponenten des Blutes unterschiedliche Blutpräparate hergestellt, die in einer Blutbank eingelagert werden.

Ein Spezialfall der Vollblutspende ist die sogenannte Eigenblutspende, deren Bekanntheitsgrad vor allem durch die jüngsten Diskussionen über Blutdoping im Hochleistungssport gestiegen ist. Bei der unter medizinisch sinnvollen Aspekten durchgeführten Eigenblutspende wird dagegen im Vorfeld eines medizinischen Eingriffes 1-3 mal eigenes Blut entnommen, gelagert, und bei Bedarf eingesetzt.

Ist beispielsweise bei einer geplanten Operation ein hoher Blutverlust mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit zu erwarten, kann prophylaktisch bereits einige Wochen vor dem Eingriff Blut entnommen werden. Da die Haltbarkeit der Blutkonserven auf 42 Tage begrenzt ist, kann mit der Eigenblutvorsorge frühestens 6 Wochen vor der Operation begonnen werden.

Der eventuell entstehende Blutverlust wird dann durch die eingelagerte Blutkonserve ausgeglichen. Der große Vorteil gegenüber einer normalen Blutspende entsteht dadurch, dass es sich nicht um Fremdblut handelt. Somit ist eine optimale Verträglichkeit sichergestellt, sodass der Körper nach einer schweren Operation nicht noch mit weiteren Komplikationen durch die Bluttransfusion zu kämpfen hat.

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