Blutplasma ist der flüssige Bestandteil des Blutes neben den
Blutzellen. Es besteht zu 90% aus Wasser und enthält quasi alle wichtigen
Substanzen, die im Blut transportiert werden. Plasma wird hauptsächlich
zur Herstellung von wichtigen Medikamenten benötigt, die Patienten
verabreicht werden, deren Blut durch Krankheit seine Funktion nicht mehr
voll erfüllen kann, z.B.
bei Blutgerinnungsstörungen oder lebensgefährlichen Abwehrschwächen. Für
Plasma besteht in Deutschland ein besonders großes Spendedefizit: Derzeit
fehlen knapp 200.000 Liter im Jahr. Diese Lücke kann bislang nur durch
Importe von Plasma vor allem aus den USA geschlossen werden. Deutschland
und auch die anderen Mitgliedsstaaten der Europäischen Union streben
daher eine Selbstversorgung auch mit Blutplasma an. Dies soll durch die
so genannte Plasmaspende geschehen, welche in der deutschen Bevölkerung
allerdings noch weitgehend unbekannt ist.
Ein:e Plasmaspender:in soll mindestens 18 Jahre alt sein und mindestens
50 kg wiegen. Eine
Höchstaltersgrenze für die Blut- oder Plasmaspende gibt es mit der
Änderung des Transfusionsgesetz 2023 nicht mehr. Die Ärztin oder der Arzt
beurteilt immer individuell, ob eine Spende möglich ist.
Bisher galt man
dürft nicht älter als 65 Jahre sein (Erstspender unter 60 Jahre). Mit
besonderer ärztlicher Bescheinigung sind auch Spenden im Alter über 65
Jahre durchaus möglich.
Bei der Plasmaspende wird dem Spender:in das Blut entnommen und in einem
speziellen Gerät (Plasmapheresegerät) während der Spende sofort in die
einzelnen Bestandteile zerlegt. Der Spendevorgang ist aufwendiger als bei
der Vollblutspende und dauert daher mit rund 30 - 60 Minuten deutlich
länger. Insgesamt dauert eine Blutplasmaspende etwa eine bis anderthalb
Stunden. Für den ersten Besuch sollten Sie max. 2 Stunden einplanen.
Das Blutplasma wird aus dem der Vene des Spenders entnommenen Blut
gewonnen. Mit Hilfe einer Zentrifuge oder eines Filters wird das Plasma
von anderen Bestandteilen des Bluts (z.B.
rote und weiße Blutkörperchen) getrennt, gesammelt und nach Beendigung
des Spendevorgangs zur weiteren Verwendung kühl gelagert.
Die Blutzellen inklusive den wichtigen roten Blutkörperchen werden
zusammen mit einer Kochsalzlösung zum Flüssigkeitsausgleich dem Spender
wieder zugeführt, sodass die Blutplasmaspende einen wesentlich geringeren
Einfluss auf den Organismus des Spenders hat.
Da dem Plasmaspender:in nur der Plasma-Anteil des Blutes entnommen wird,
kann er häufiger zur Spende kommen als ein Vollblutspender:in. Aus
medizinischen Gründen wird lediglich ein Mindestspendeabstand von einer
Woche empfohlen. Das gespendete Gesamtvolumen darf jedoch 25 Liter
Plasma, also je nach Abnahmemenge 40 oder 44
Plasmapheresen
pro Jahr nicht überschreiten. Durch die Vollblutspenden allein kann der
Bedarf an Plasma nicht gedeckt werden. Blutplasmaspenden können
zusätzlich zur Vollblutspende durchgeführt werden, wobei durch eine
Plasmaspende allein 660 ml Plasma gewonnen werden können. Daher sollte
sich jeder Blutspender:in einmal überlegen, ob er nicht zusätzlich zur
Vollblutspende auch durch eine Plasmaspende helfen will.
Selektion von Kandidaten für eine Plasmaspende
Zu beachten ist, dass nicht jeder Vollblutspender:in automatisch auch
als Plasmaspender geeignet ist. Eine positiv verlaufende
Eignungsuntersuchung zum Plasmaspender ist hierfür notwendig, die nach
jeder 15. Spende wiederholt werden muss. Üblicherweise wird von den
Spendern verlangt, dass sie zumindest einmal (besser: regelmäßig)
erfolgreich (d.h. ohne
Komplikationen) eine Blutspende vollzogen haben.